Warum haben Sie blaue und dunkle Westen, die sieht man doch so schlecht im Wasser?

Wir haben auch Westen mit roter, silberner, grauer und auch Regenbogenfarben. Wichtig ist, dass die Rettungsweste im aufgeblasenen Zustand in der internationalen Signalfarbe orange oder gelb ist. Dies ist bei allen SECUMAR Westen der Fall.

Ich bin Segler und wiege 90 Kg, welche Weste brauche ich?

Ihr Gewicht interessiert uns nur am Rande. Wichtig ist die Bekleidung, die Sie tragen. Wir empfehlen heute in den meisten Fällen Westen mit 275 Newton.

Dies aus folgenden Erwägungen:
Eine Rettungsweste hat in der Regel eine Lebensdauer von 10 bis 15 Jahren. Heute weiß man aber noch nicht, welche Bekleidungsstücke man sich in den nächsten Jahren zulegt und in welches kalte Fahrgebiet man sich in 8 Jahren wagt. Da aber das Gewicht einer 275N Weste unerheblich höher ist als das einer 150N Weste, und der Preisunterschied ebenfalls unbedeutend ist, empfehlen wir heute schon den Standard von morgen.

Meine Weste habe ich nie gebraucht, warum sollte ich sie warten lassen?

Wartung ist enorm wichtig. Durch diese Wartung und Pflege wird die Lebensdauer verlängert und die Sicherheit des Produktes erhöht. Es gibt in der Automatik Dichtungen, die erneuert werden müssen. Auch diese altern. Die Auslösekräfte müssen überprüft werden. Die Patronen werden auf Haarrisse hin getestet. Der Schwimmkörper wird auf Dichtigkeit und Beschädigungen überprüft. Die Nähte werden einer Sichtprüfung unterzogen.

Wie lange ist die Lebenserwartung einer Weste?

Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 10 Jahre. Danach werden Rettungswesten von uns nur noch im jährlichen Turnus gewartet. Ab 15 Jahren wird keine Wartung mehr ausgeführt.

Meine Rettungsweste ist nie gebraucht worden und noch wie neu. Kann ich sie jetzt nach 15 Jahren ohne Bedenken einsetzen ?

Wenn Sie eine derart alte Weste verwenden, müssen Sie immer rechnen, dass der Auslösemechanismus nicht mehr funktioniert oder der Schwimmkörper wegen ÜBERALTERUNG platzt. Aus Sicherheitsgründen müssen wir eine solche Anwendung grundsätzlich ablehnen. Auch eine Wartung würden wir nach all diesen Jahren ablehnen müssen.

Kann die Weste bei Regen und Spritzwasser ungewollt von selbst auslösen?

Nein. Sie kann aber ungewollt auslösen, wenn die Weste über eine längere Periode hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt ist. Dann kann es schon einmal passieren, dass die Weste an einem schönen Sommertag auslöst. Abhilfe: nach einem starken Regen oder nach dem Törn die Tablette erneuern. Trocknen Sie die Westen zudem nicht in der prallen Sonne oder im geheizten Salon. Stattdessen hängen oder legen Sie die nassen Westen zum Trocknen unter die Persenning.

Welche Patrone brauche ich für eine SECUMATIC 3001 S?

Je nach Rettungsweste, Schwimmkörpertyp und -größe wird eine besondere Patronengröße benötigt. Auf dem Schwimmkörper der SECUMAR Rettungsweste bzw. an der Stelle, wo die Patrone eingeschraubt wird, ist immer das notwendige Gewicht CO₂ in Gramm (16g, 20g, 22g, 32g, 43g, 56g, etc.) angegeben. Wenn Sie uns diese Angabe nennen, wissen wir Bescheid.

Wie muss ich meine Weste lagern?

Mehrere Möglichkeiten:

Auf dem Törn: Einsatzbereit oder besser immer am Mann/Frau. Viele Unfälle passieren beim Pinkeln.

Nach dem Törn: Trocken, dunkel und nicht zu warm und kalt. Ist die Weste richtig nass geworden, empfiehlt es sich, sie möglichst zum Trocknen im Cockpit unter der Persenning aufzuhängen. Dadurch kann vor allem die Automatikpille ordentlich trocknen.

Kann ich für eine SECUMATIC 3001 S jede Patrone verwenden?

Nein, dies ist nicht möglich. Nur SECUMAR Patronen sind mit sehr engen Fülltoleranzen für SECUMAR Westen geeignet. Mit anderen Fabrikaten riskieren Sie eine Unter- bzw. Überfüllung des Schwimmkörpers. Zudem ist auch das Patronen-Gewinde nicht standardisiert. Wenn Sie eine Patrone mit falschem Gewinde in die Aufblasvorrichtung einschrauben, riskieren Sie eine Undichtigkeit, da das Gas, dann u. U. durch das Schraubgewinde entweichen kann. Zudem haben wir die Patronen hinsichtlich der Gewindegänge auf unsere Aufblasvorrichtungen abgestimmt. Hiermit wird ebenfalls die Festigkeit der Patrone im Gewinde sowie die Dichtigkeit des Gesamtsystems beeinflusst.

Funktioniert der Notfunksender RT-B77 bei SCOUT Rettungswesten noch, da doch zum 01.02.2009 der geostationäre Satellitenscan der Notfrequenz 121,50 MHz und 243MHz des COSPAS/SARSAT Systems eingestellt wurde?

COSPAS-SARSAT ist keine Rettungsorganisation mit Möglichkeiten, Menschen in Not zu helfen. Die Aufgabe von COSPAS-SARSAT ist die Registrierung von Unfällen, den Ort des Unfalls zu lokalisieren und Helfer dort hin zu senden.

Diese Aufgabe hat COSPAS-SARSAT in der Vergangenheit auf den internationalen Notfrequenzen 121,500 und 243,000 MHz wahrgenommen. Seit dem Jahr 2009 wurde dieser Service eingestellt und COSPAS-SARSAT überwacht nur noch die für COSPAS-SARSAT reservierten Frequenzen 406,025 …406,076 MHz. Auch in der Technik hat sich einiges geändert.

So werden auf den „406 MHz-Frequenzen“ keine Dauersignale mehr gesendet sondern sehr kurze Datenimpulse (300 msek) im 1-Minuten-Takt (genauer ca. 52 Sekunden). Für Homing- (Zielfahrt-) Anwendungen ist dieses Signal somit völlig ungeeignet.

Bei einem Absturz eines Flugzeuges oder bei einem Schiffsunglück auf See ist es nötig, Helfer von „außen“ an die Unfallstelle heranzuführen. Und genau dies ist die Aufgabe von COSPAS-SARSAT.

Bei unserer Rettungsweste SCOUT mit Notsender RT-B77 handelt es sich um ein MOB (Man Over Board) System. Mann-über-Bord-Unfälle beginnen an dem Punkt, an dem die Möglichkeiten von COSPAS-SARSAT enden! Bei MOB-Unfällen sind die Helfer bereits am Unfallort, weil es sich um die eigene Schiffscrew handelt. Daher ist besonders wichtig, dass die Crew alarmiert wird und der Kontakt zum Opfer nicht abreist. Deshalb wird der Notsender RT-B77 automatisch mit dem Aufblasen der Scout Rettungsweste aktiviert und sendet ein kontinuierliches Notsignal aus. Der an Bord installierte MOB-Peiler RT-202 empfängt das Notsignal, alarmiert die Crew und zeigt die Richtung zum Opfer. Die Crew führt die notwendigen Manöver aus und beginnt die Zielfahrt zur Person im Wasser. Innerhalb kürzester Zeit kann die Person gefunden und geborgen werden.

COSPAS-SARSAT kann mit seiner 406-MHZ-Technik nichts zur Bergung eines MOB Opfers beitragen und ist auch nicht dafür vorgesehen, da:

  1. … das COSPAS-SARSAT-System keine Möglichkeit hat, die Schiffscrew zu alarmieren.
  2. … das 406 Signal für Homing völlig ungeeignet ist und so keine Zielfahrt zum Opfer durchgeführt werden kann.
  3. … die Positionsbestimmung (ohne GPS) viel zu ungenau ist, nicht aktualisiert wird und der Schiffscrew nicht zur Verfügung steht.
  4. … die Positionsbestimmung auch mit GPS zu ungenau ist und nicht aktualisiert wird (GPS Daten dürfen bisher nur im 20-Minutenrhythmus aktualisiert werden!).

 

Warum hat die Weste nur einen D-Ring?

Manchmal ist weniger mehr. Ein D-Ring bietet zusätzliche Sicherheit, weil man immer dann gesichert ist, wenn man sich in diesen Ring einpickt. Bei 2-D-Ring Systemen besteht die Gefahr, dass man sich im Eifer des Gefechtes nur in einem D-Ring einhakt und das System dann funktionslos ist, weil es die Gesamtfestigkeit nicht aufbringt. Bei SECUMAR ist der D-Ring und der zentrale Clickbeschlag (Frontverschluss) als Einheit zu sehen, das die notwendigen Festigkeiten aufnimmt.

Der SECUMAR-Clickbeschlag 50 mm kann die komplette Kraft aufnehmen und ist somit Teil des nach DIN EN ISO 12401 zertifizierten integrierten Harness-Systems.

Die DIN EN ISO 12401 ist die gültige Norm für Sicherheitsgurte und Sicherheitsleinen (Kleine Wasserfahrzeuge). In Rettungswesten integrierte Harness-Systeme werden separat nach dieser Norm zugelassen. Eine entscheidende Prüfung darin besteht aus einem dynamischen Fallversuch, bei dem der Harness einem 100kg schweren Prüfgewicht (Torso) angelegt wird und in einem bestimmten Winkel aus 2 m Höhe in eine Sicherheitsleine fallengelassen wird. Dabei wirken auf das gesamte Harness-System ca. 1.000 kN (Kilonewton) oder etwa 1 Tonne Gewicht. Ob der menschliche Körper eine solche Last aushält, steht dabei auf einem anderen Blatt. Das System ist zumindest dafür ausgelegt – und das ist richtig so.

Wenn der zentrale Beschlag (Frontverschluss) diese Last nicht aushält, werden zwei D-Ringe benötigt, um ihn gewissermaßen zu überbrücken. Sie bieten in keinem Fall mehr Sicherheit.

Somit ist manchmal weniger mehr.

Kann ich meine Weste mit einem Sprayhood oder einer Seenotleuchte nachrüsten?

Es hängt von dem Modell und Baujahr ab, ob Ihre aufblasbare SECUMAR Rettungsweste mit einem Sprayhood oder einer Seenotleuchte nachrüstbar ist. Folgende Übersicht gibt einen groben Überblick:

  • SCOUT
    Die Rettungsweste SCOUT ist und wurde stets ab Werk mit einem Sprayhood und einer Seenotleuchte standardmäßig ausgestattet.
  • SURVIVAL- / SURVIVAL Duo Protect- und DUO PROTECT-Serie
    • Baujahr vor 2014: Modelle der SURVIVAL-Serie (inkl. der SURVIVAL Duo Protect) mit einem Baujahr vor 2014 können mit Sprayhood und Seenotleuchte nachgerüstet werden. Selbiges gilt für Duo Protect Westen.
    • Baujahr ab 2014: Die Westen der SURVIVAL-Serie sind seit dem Baujahr 2014 standardmäßig mit einer Sprayhood ausgestattet. Seenotleuchten sind bei allen SURVIVAL-Modellen nachrüstbar.
  • ULTRA-Serie
    • Baujahr vor 2008: Rettungswesten der ULTRA-Serie mit Baujahr vor 2008 können lediglich mit einer Seenotleuchte nachgerüstet werden. Ein Spraycap ist hier nicht nachrüstbar.
    • Baujahr 2008-2018: Rettungswesten der ULTRA-Serie (inkl. ULTRA AX) werden seit dem Jahr 2008 in einer Plus-Variante inkl. Spraycap und Seenotleuchte ab Werk geliefert. Alle anderen Westen mit diesem Baujahr können lediglich mit einer Seenotleuchte nachgerüstet werden.
    • Baujahr ab 2019: Seit dem Baujahr 2019 können alle ULTRA-Westen mit Spraycap und Seenotleuchte nachgerüstet werden.
  • BOLERO
    • Baujahr vor 2009:
    • Baujahr ab 2009: Seit dem Baujahr 2009 können alle BOLERO-Westen mit Spraycap und Seenotleuchte nachgerüstet werden.
    • Baujahr 2010-2012: In den Jahren 2010-2012 wurde eine Plus-Variante der BOLERO hergestellt, die mit Spraycap und Seenotleuchte ab Werk ausgerüstet war.
  • ARKONA-Serie
    Alle Rettungswesten der ARKONA-Serie (150, 220 und 275) sind mit einer Seenotleuchte nachrüstbar. Eine Spraycap kann in keiner ARKONA nachgerüstet werden. Von 2012 bis 2016 wurde jedoch eine ARKONA 275 Plus hergestellt, die standardmäßig mit Spraycap und Licht hergestellt wurde.
  • Kinderwesten (Mini, Junior und ARKONA Midi)
    Alle Kinderwesten sind mit einer Seenotleuchte nachrüstbar. Sprayhoods stellen bei Kinderwesten eher eine Gefahr als eine Hilfe dar, da sie von den Kindern erst ab einem bestimmten Alter bzw. Reifegrad und einem Training angewandt werden könnten. In allen anderen Fällen stellen sie ein Risiko für Kinder dar. Deshalb sind keine aufblasbaren SECUMAR Kinder-Rettungswesten mit einer Spraycap ausgestattet oder nachrüstbar.

Wofür ist das Netzrückenteil eigentlich gut?

  1. Zum leichteren Anlegen der Weste.
  2. Zur besseren Kraftverteilung auf den Schultern und bei Zug auf den Lifebelt.
  3. Zum verbesserten Tragekomfort.

Ist man verpflichtet die Weste warten zulassen?

Wenn es nach uns geht ja. Wenn es nach Ihnen geht, sollte dies auch der Fall sein. Wenn es nach dem Gesetzgeber geht, so hält der sich in diesem Fall raus. Wenn es aber zu einem Unfall aufgrund einer nicht standardmäßig gewarteten Weste kommt, so tragen Sie allein die Verantwortung dafür.