Wartung und Lebensdauer von Rettungswesten



Die Lebensdauer von Rettungswesten ist nicht unbegrenzt. Der Fachverband Seenot-Rettungsmittel e.V. (FSR) empfiehlt Nutzungszeiträume und erklärt, worauf bei aufblasbaren und Feststoff-Rettungswesten zu achten ist.

Aufblasbare Rettungswesten

Die Lebensdauer von Rettungswesten ist begrenzt, da das Material mit der Zeit ermüdet. Diese Lebensdauer-Begrenzung wird von allen FSR-Unternehmen getragen und empfohlen. Sie ist auch vom Gesetzgeber gewollt, der im Rahmen des Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG) sowie der Produkthaftung eine definitive maximale Lebensdauerangabe seitens des Herstellers vorschreibt. Die Lebensdauer von aufblasbaren Rettungswesten beträgt in der Regel zehn Jahre.

Die Voraussetzung für diese Zehn-Jahres-Frist ist jedoch eine regelmäßige Wartung der Geräte in einem Zeitabstand von höchstens zwei Jahren. Dieses Wartungsintervall wird für Rettungswesten, die in der Sportschifffahrt eingesetzt werden, dringend empfohlen. Produkte von Mitgliedsfirmen des FSR werden mit einer Service-Plakette markiert, auf der Monat und Jahr der nächsten fälligen Wartung zu erkennen sind. Das Plakettensystem gleicht dem System der TÜV-Plaketten am Auto.

 

Wartung beim Hersteller oder einer autorisierten Wartungsstation

Die Wartung muss entweder vom Hersteller oder durch eine von ihm autorisierte Wartungsstation durchgeführt werden. Die erfolgte Wartung wird durch das Aufkleben der FSR-Service-Plakette dokumentiert, welche wiederum das Datum der nächsten Inspektion anzeigt. Im gewerblichen und industriellen Bereich kann das Wartungsintervall je nach Einsatz und Gebrauchsintensität der Geräte erheblich kürzer ausfallen. Entscheidungen hierzu treffen die Unternehmer bzw. ihre Fachkräfte für Arbeitssicherheit.

Eine 2-jährliche Wartung durch eine Wartungsstation kann in der Regel nur innerhalb von 9 Jahren nach Herstellungsdatum erfolgen. Innerhalb des 10. Jahres kann die Rettungsweste nur für 1 Jahr gewartet werden.

 

Jährliche Wartung nach zehn Jahren

Nach zehn Jahren kann die Plakette durch eine jährliche Wartung jeweils für ein weiteres Jahr erworben werden. Diese jährliche Prüfung kann dann jedoch nur durch den Hersteller selbst vorgenommen werden. Die letzte mögliche Plakette im Rahmen der Wartung kann eine Rettungsweste im Alter von 14 Jahren erhalten. Ab dem Lebensalter von zehn Jahren kann es notwendig werden, die Rettungsweste aus Sicherheitsgründen auszusondern. Ein entscheidender Grund hierfür ist, dass kunststoffbeschichtete Gewebe und Formteile mit wachsendem Alter Gefahr laufen, zu verspröden oder einzureißen. Damit wäre die Dichtigkeit des Schwimmkörpers nicht mehr gewährleistet. Alterungserscheinungen durch Umwelteinflüsse können auch bei allen übrigen Baugruppen des Gerätes, zum Beispiel bei der Aufblasvorrichtung, zu Problemen führen.

Ist Ihre aufblasbare Rettungsweste fällig zur Wartung, so füllen Sie einfach den SECUMAR Service-Auftrag aus und schicken uns die Rettungsweste zu.

 

Feststoff-Rettungswesten

Die Lebensdauer von Feststoffrettungswesten in der Sportschifffahrt beträgt maximal zehn Jahre. Dieser Westentyp ist zwar fast wartungsfrei, jedoch ist er jährlich einer visuellen Prüfung zu unterziehen. Jede Beschädigung der Materialien wie z. B. Risse, Durchscheuern, Einschnitte in Stoff oder Gurtbändern Farbveränderungen oder beschädigte Beschläge können zu einer lebensgefährlichen Beeinträchtigung der Sicherheit des Gerätes führen. Hinzu kommen Veränderungen beim Auftrieb durch Hitzeentwicklung, Sonneneinwirkung, falsche Lagerung und Handhabung, welche ebenfalls die Leistung der Geräte beeinflussen können. Die Beeinträchtigung können bis zu einer umgehenden Aussonderung führen. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Fachhändler, Ihre Wartungsstation oder direkt den Hersteller.

Feststoffrettungswesten für den Bereich SOLAS und den gewerblichen Einsatz haben unter Umständen eine kürzere Lebensdauer beziehungsweise benötigen kürzere Inspektionsintervalle. Eventuell kann die Anbringung einer FSR-Service-Plakette mit definierten Wartungsintervallen erforderlich werden. Bei weiteren Fragen oder Unsicherheiten helfen autorisierte Fachfirmen oder die Hersteller weiter.